Fotocredit: Energiegenossenschaft Oberland …sind die euphorischen Worte des Schongauer Oberbürgermeisters Falk Sluyterman (SPD) am vergangenen Montag (23.10.23) zum Spatenstich für die erste Agri-PV-Anlage der Gemeinde und im gesamten Oberland. Dank der Weideflächen westlich der Römerstraße von den Landwirtsfamilien Wäsle und Jocher gehen die Lebensmittel- und Energieproduktion zukünftig Hand in Hand. Die initialen Impulse für ein erstes PV-Projekt kamen von genau diesen beiden Landwirten, die ihren Mut zum Wandel gegenüber der Stadt Schongau äußerten. Durch die Zusammenarbeit mit der Energiegenossenschaft Oberland gelingt nun die Umsetzung einer Agri-PV-Anlage, welche von der Firma MaxSolar gebaut wird.
Über eine Fläche von etwa 7,5 Hektar werden insgesamt 14.040 Agri-PV-Module installiert, die ab dem kommenden Frühjahr grünen Strom für rund 2.600 Haushalte liefern werden. Parallel dazu haben die Kühe der Landwirte die Möglichkeit, unter den 2,10 Meter hohen Modulen zu grasen und gleichzeitig Schutz vor widrigen Witterungsbedingungen zu finden. Für die Anlage in Schongau lässt sich festhalten, dass das lokale Bauamt hervorragende Arbeit geleistet hat, die Klimabriefe der Sparkasse Oberland in kürzester Zeit vergriffen waren und das Projekt verhältnismäßig wenige Hindernisse überwinden musste. Zudem wurde vor ca. anderthalb Jahren die erfolgreiche Kooperation zwischen der Energiegenossenschaft Oberland und dem Maschinenring Oberland ins Leben gerufen, mit dem gemeinsamen Ziel, die Energiewende voranzutreiben und auf weiteren landwirtschaftlichen Flächen Agi-PV-Anlagen zu errichten. Neben der Anlage in Schongau werden demnächst Anlagen in Peißenberg/Polling und Ohlstadt, u.a. über Flächen der Mitglieder des Maschinenrings Oberland, umgesetzt. Wir als Energiegenossenschaft Oberland sind nicht nur äußerst stolz über die Entwicklungen gen Energiewende, sondern auch erfreut über die kontinuierliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Oberland. Die Möglichkeit zur Zeichnung von Anteilen wurde verlängert und besteht noch bis zum 30. November für unsere Agri-PV-Anlagen in Peißenberg/Polling, Schongau und Ohlstadt.
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Credits: Mario Dobelmann, Unsplash Die Energiewende ist in Deutschland auf dem Vormarsch, und die Bundesregierung hat mit dem Solarpaket 1 Anfang Mai 2023 einen wesentlichen Meilenstein gesetzt, um den Ausbau der Solarenergie zu beschleunigen. Dieses umfassende Maßnahmenpaket ist darauf ausgerichtet, erneuerbare Energien und den Ausbau von Agri-Photovoltaik – besonders in bürokratischer Sicht – zu begünstigen.
Bundestag und Bundesrat haben in der vergangenen Woche unter anderem die sogenannte Strompreisbremse beschlossen. Auf die Energiegenossenschaft als Erzeugerin wirkt sich die Gesetzgebung voraussichtlich dahingehend aus, dass im ersten Halbjahr 2023 ein erheblicher Teil unserer Umsätze abgeschöpft werden, die zur Refinanzierung der Strompreisbremse dienen sollen.
Während unter den Erzeugern erneuerbarer Energie große Skepsis herrscht und zudem die künftige Investitionssicherheit in Frage gestellt wird, heißt es aus dem Ministerium: „Die Abschöpfung wird so ausgestaltet, dass einerseits ein angemessener Erlös zum wirtschaftlichen Betrieb der Anlagen gewährleistetet, andererseits ein substanzieller Beitrag zur Entlastung für die Verbraucherinnen und Verbraucher sowie der Wirtschaft geleistet wird. Adressiert werden nur Gewinne in einer Höhe, mit der niemand gerechnet hat.“ Die Abschöpfung der Mehrerlöse beginnt aus heutiger Sicht rückwirkend zum 1. Dezember 2022 und betrifft Anlagen ab einem Megawatt Leistung. Die Laufzeit der Abschöpfung ist zunächst bis zum 30. Juni 2023 befristet, kann aber verlängert werden, höchstens jedoch bis zum 30. April 2024. Für die Energiegenossenschaft Oberland wird sich in diesem Zeitraum die Obergrenze der Umsätze bei 8 Cent je kWh plus 6% des jeweiligen Marktwertes Solar befinden. Wir rechnen mithin mit einem Umsatz von bis zu etwas weniger als 9 Cent je kWh. Das ist bei aller berechtigten Kritik an den gesetzgeberischen Aktivitäten immer noch sehr auskömmlich und knapp das Doppelte dessen, was wir unserer Kalkulation ursprünglich zu Grunde gelegt haben. Es bleibt abzuwarten, ob das Gesetz Bestand hat oder vom Bundesverfassungsgericht teilweise aufgehoben werden wird. Klagen gegen das Gesetz sind bereits angekündigt. (AR) Wir arbeiten an unserem neuen Logo. Vielen herzlichen Dank an Anna Laumer, die uns die tollen Entwürfe gestaltet hat! (AR)
Wir freuen uns, dass die EU Strategy for the Alpine Region (EUSALP) uns neben sechs weiteren Organisationen aus dem Alpenraum Europas mit dem diesjährigen Energiepreis ausgezeichnet hat. Es ist eine große Ehre und Freude, dass unser Beteiligungsmodell und unser Ziel, im Oberland Agri-PV-Anlagen zu errichten, die mit Rindern beweidet werden können, bei der EUSALP so gut angekommen ist. Ein großer Dank geht an Stefan Drexlmeier von der Energiewende Oberland, dass er uns auf diesen Preis aufmerksam gemacht hat, sowie an unsere Kollegin Marilena Vongerichten, die die Bewerbung für diesen Preis verfasst hat.
(AR) In der Mitgliederversammlung der Genossenschaft vom 05.10.2022 haben die Mitglieder neben der neuen Satzung auch die Umbenennung der Genossenschaft beschlossen. Von nun an heißen wir Energiegenossenschaft Oberland eG. Vielen Dank für eine harmonische Mitgliederversammlung an alle Genossinnen und Genossen!
(AR) |
Autor*innenHier schreiben Brunella Seidl, Susanne Seeling und Alexander Rossner Archive
Oktober 2023
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